Die über 5.000 Jahre alte Chakrenlehre verdanken wir den Yogis und Rishis auf dem Alten Indien. Sie hat ihren Ursprung in philosophische Texten, den Veden und Upanishaden. Die Lehre der Energiezentren im Körper spielt nicht nur eine wichtige Rolle im Yoga, sondern man findet Chakren-Systeme u.a. auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin, Buddhismus, Tantra oder im Reiki.
Was sind Chakren und welche Bedeutung haben sie für uns?
In Sanskrit bedeutet das Wort „Chakra“, u.a. Rad, Scheibe oder Diskus und bezieht sich auf die Energiezentren in unseren Körpern. Diese Chakren/Energieräder sind in ständiger Kreisbewegung/Rotation und Prana (Lebensenergie) und Informationen an die Umwelt sowohl abgeben als auch aufnehmen.
Es gibt eine Vielzahl an Energiezentren (auch Patmas genannt), die sich an bestimmten Knotenpunkten kreuzen und von denen sind sieben besonders wichtig: Diese Hauptenergiezentren sind entlang der Wirbelsäule gelegen. Akupunkturpunkte sind z.B. auch Chakren, aber auch hier werden bei Weitem nicht alle Energiezentren unseres Körpers behandelt. Bildlich gesprochen sind Chakren die Organe des Astralkörper. Du kannst sie dir auch als Transformatoren vorstellen, die für den Energie- und Informationsaustausch zwischen unserem physischen Körper und unserem Energiekörper verantwortlich sind. Chakren verbinden also unseren physischen Körper mit unseren astralen Energien und sind kleine Krafttore in unserem Körper.
Jedes Chakra wird einem Organ zugeordnet. Wenn dein Chakra nicht im Gleichgewicht ist, können Organe, aber auch Emotionen oder geistige Fähigkeiten beeinflusst werden.
Ein Chakra ist mit allen Chakren verbunden. Möchtest du dein Chakra in Ausgleich bringen, darfst du es nicht isoliert sehen, sondern musst einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der alle Chakren gleichermaßen anspricht. Ist ein Chakra blockiert oder überlastet, ist meist auch das darüber oder drunterliegende Chakra betroffen. Unser Körper ist keine Maschine, bei der wir einfach ein Teil austauschen können, sondern fein ausbalanciertes System. Deshalb ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz wichtig,
Die 7 Hauptchakren
Wie schon erwähnt, sind sieben Chakren besonders wichtig: Diese Hauptenergiezentren sind entlang der Wirbelsäule gelegen. Die sieben Hauptchakren sind (von oben nach unten):
- Sahasrara – Scheitel
- Anja – „Drittes Auge“
- Vishuddi – Kehlchakra
- Anahata – Herzchakra
- Manipura – Nabelchakra/ Solarplexuschakra
- Svadhishthana – Sakral/ Sexualchakra
- Muladhara – Wurzel-Chakra
1. Muladhara – Wurzel-Chakra Basis-Energiezentrum
Das erste der sieben Hauptchakren ist Muladhara – das Wurzelchakra. Es befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule. Mula bedeutet Wurzel und Adhara bedeutet Stütze. Wie der Name schon beschreibt, ist das Wurzelchakra die Basis für das gesamte Chakra-System. Da es auch für die weltliche Basis im Leben sorgt, wird es auch Basischakra genannt.
Die Grundthemen des Chakras orientieren sich an den elementaren menschlichen Bedürfnissen wie Sicherheit, Geborgenheit oder Gesundheit, aber auch Instinkte wie Lebenskraft, Urvertrauen oder Durchsetzungsfähigkeit. Ist das Chakra gestört oder blockiert kann sich dies u.a. durch Gewichtsprobleme, Darm- & Knochenerkrankungen, Existenzängste oder Kraftlosigkeit ausdrücken.
Mantra: LAM
Sinn: Riechen
Element: Erde
Farbe: Rot
Asanas: Standhaltungen (z. B. der Baum, das Dreieck und der Krieger) und Übungen, die auf Füße, Knie, Beine, Becken und den Kreuzbein-Steißbeinbereich wirken
2. Svadhisthana – Das Sakral/ Sexualchakra
Svadhishthana oder auch das Sakral Chakra kann als „Wohnung des Selbst“ übersetzt werden. Es liegt auch am unteren Ende der Wirbelsäule und kann der Region unter dem Bauchnabel, auf Höhe des Kreuzbeins, zugeordnet werden. Weil es für die Reproduktionsorgane zuständig ist wird es auch Sexualchakra gennant. Dabei ist jedoch nicht nur die Fortpflanzung gemeint, sondern schöpferische Prozesse im Allgemeinen. Es gilt als Zentrum unserer Instinkte und Ursprung unserer Kreativität.
Gerät das Sakral-Chakra aus dem Gleichgewicht kann das zu emotionaler Instabilität, sexueller Dysfunktion, Süchten oder gar Depressionen führen. Aber auch körperliche Schmerzen, wie z. B. Harnwegsinfektionen, Nieren- oder Blasenprobleme können darauf hinweisen, dass dein Sakral-Chakra nicht in Balance ist. Bei Störung sollte darauf geachtet werden den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen.
Mantra: VAM
Sinn: Schmecken
Element: Wasser
Farbe: Orange
Asanas: Standhaltugen, Vorbeugen und Übungen, die auf den unteren Rücken oder Beckenbereich einwirken.
3. Manipura – Nabelchakra/ Solarplexuschakra
Auf Höhe des Nabels gelegen befindet sich das dritte Hauptchakra, das Epizentrum unserer Energie. Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Manipuri so viel wie Stadt aus Edelsteinen. Das Glänzen der Edelsteine symbolisiert das Feuer dieses Zentrums. Das Wort ‚Edelstein‘ kann auch im übertragenen Sinn interpretiert werden und steht für die Eigenschaften des Chakras: Klarheit, Selbstbewusstsein, Weisheit und Wohlbefinden. Das Manipuri Chakra, auch Nabelchakra oder Solarplexuschakra, ist der Sitz unserer Persönlichkeit. Hier wurzeln Identität, das Ego, Wut und Aggression.
Ein unausgeglichenes Nabelchakra äußert sich u. a. in Aggressivität, Wutausbrüchen, Minderwertigkeitsgefühlen oder Kraftlosigkeit.
Mantra: VAM
Sinn: Sehen
Element: Feuer
Farbe: (Gold-)Gelb
Asanas: Drehsitz und Übungen, die sich auf die Bauchorgane auswirken
4. Anahata – das Nabelchakra
Das in der Mitte der Brust gelegene Chakra Anahata, ist das vierte Chakra und bildet das Zentrum des Menschen und der Liebe. Übersetzt bedeutet es so viel wie „unbeschädigt“ / „unangeschlagen“ und steht u. a. für Hingabe, Empathie, Herzenswärme und Toleranz.
Eine Blockade äußert sich in Gefühllosigkeit, Coolness und kann zu Selbstmitleid oder Unentschlossenheit führen. Körperlich kann eine Blockade in Herzerkrankungen oder Asthma resultieren. Aus dem Herzchakra strömen die Kräfte, die den Menschen mit seinen Mitmenschen verbinden. Anahata Chakra ist der innere Tempel, in dem Atman, das göttliche Selbst wohnt. Sivananda sagte: „Willst du Frieden finden? Schließe Türen und Fenster (die Sinne) und ruhe in der innersten Kammer (Anahata).“
Mantra: YAM
Sinn: Berührung
Element: Luft
Farbe: Grün
Asanas: Übungen, die das Herz-Kreislauf-System stärken, wie z. B. Der Sonnengruß, die Kobra oder der Fisch
5. Vishuddha – das Halschakra oder Kehlkopfchakra
Das fünfte Chakra, Vishuddha, gilt als Zentrum der Kommunikation (auch nonverbalen Kommunikation). Vishuddha bedeutet übersetzt so viel wie „rein“ oder „reinigen“. Das Chakra hat seinen Sitz in der Mitte der Halswirbelsäule und versorgt von dort aus den Hals mit Lebensenergie.
Menschen mit einem ausgeglichenen Halschakra sind im Regelfall ausdrucksstark, gut im Umgang mit Worten und kreativ. Ein blockiertes Halschakra kann sich durch Schüchternheit, Verspannungen, Sprachlosigkeit aber auch Intoleranz oder ausgeprägtes Machtstreben bemerkbar machen.
Mantra: HAM
Sinn: Hören
Element: Klang
Farbe: Hellblau
Asanas: Rückbeugen und Umkehrhaltungen, dazu zählt z. B. der Schulterstand
6. Ajna Chakra – Stirnchakra auch: das Dritte Auge
Das sechste Hauptchakra, das Stirnchakra, befindet sich zwischen den Augenbrauen und gilt als Sitz des Bewusstseins, des Geists und Verstandes. Man schreibt im Visualisierungskraft, Intuition, Einsicht und Geisteskraft zu. Bei geöffnetem Zustand führt es u. a. zu geistiger Klarheit, ausgeprägter Fantasie, sowie einem guten Gedächtnis. Menschen mit einem blockierten oder unausgeglichenem Stirnchakra machen sich oft Sorgen, sind von Alpträumen gestresst oder leiden unter Kopfschmerzen. Zu viel Energie im Ajna Chakra kann Menschen egoistisch, manipulativ, egozentrisch machen. Man verbindet das Ajna Chakra auch mit dem sechsten Sinn. Mit Augenübungen und Meditation auf das dritte Auge kann man das Ajna Chakra stärken.
Mantra: Aum
Sinn: Sehen
Element: Licht
Farbe: Violett
Asanas: Meditation auf das dritte Auge und Augenübungen
7. Sahasrara – das Kronenchakra
Das siebte und oberste Chakra wird auch das Scheitelchakra genannt und befindet in der Mitte der Schädeldecke, dem höchsten Punkt des Körpers. Es ist das Chakra, das den menschlichen Körper mit seiner Spiritualität verbindet. Sein Sanskrit-Name Sahasrara kann als „das Tausendfache“ übersetzt werden und man sieht es auch als eine Verbindung zwischen dem einzelnen Individuum und der Unendlichkeit. Ein gestörtes Scheitelchakra äußert sich durch innere Leere, geistige Erschöpfung oder Unzufriedenheit und kann zu einer Immunschwäche oder Einschlafstörungen führen. Um dein Sahasrara Chakra erfolgreich aktivieren zu können, müssen alle unteren Chakren funktionieren. Das Chakra öffnet sich nach oben. Ist es geöffnet und aktiviert, erscheint über dem Scheitel eine strahlende Krone. Früher wurden Heilige und Engel mit einem Heiligenschein abgebildet, der das geöffnete Kronenchakra symbolisiert.
Mantra: OM
Sinn: Einfühlung
Element: Gedanke
Farbe: Weiß-Violett
Asanas: Meditation auf „OM“
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